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Gesundheid

Wie viel Kaffee darf man täglich trinken?

Morgendlicher Wachmacher, in geselliger Runde oder als kleine Pause im hektischen Alltag – für viele Menschen ist Kaffee unverzichtbar. Doch trotz seiner Popularität stellt sich immer wieder die Frage, wie viel Kaffee man eigentlich ohne gesundheitliche Risiken trinken darf. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die Koffeinmenge, denn Koffein ist der wichtigste bioaktive Inhaltsstoff des Kaffees. Es wirkt stimulierend auf das zentrale Nervensystem, steigert die Aufmerksamkeit und kann die körperliche Leistungsfähigkeit kurzfristig erhöhen. Gleichzeitig kann ein übermäßiger Konsum aber auch Nebenwirkungen wie Nervosität, Schlafstörungen, Herzrasen oder Magenprobleme hervorrufen.

Die Antwort auf die Frage nach der idealen Menge hängt von mehreren Faktoren ab: der individuellen Empfindlichkeit, dem Körpergewicht, dem Lebensstil und auch davon, ob Vorerkrankungen bestehen. Dennoch gibt es wissenschaftlich fundierte Empfehlungen, die einen Rahmen für den sicheren Kaffeekonsum vorgeben.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur sicheren Menge

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat in einer umfassenden Bewertung festgestellt, dass für gesunde Erwachsene eine Koffeinaufnahme von bis zu 400 Milligramm pro Tag als unbedenklich gilt. Diese Menge entspricht ungefähr drei bis fünf Tassen Filterkaffee, abhängig von der Zubereitungsart und der Bohnensorte. Eine einzelne Dosis von 200 Milligramm Koffein wird ebenfalls als sicher angesehen, solange sie nicht kurz vor dem Schlafengehen eingenommen wird.

Bei Schwangeren und stillenden Frauen gelten strengere Empfehlungen. Hier wird geraten, die tägliche Aufnahme auf maximal 200 Milligramm Koffein zu beschränken, um mögliche Risiken für das ungeborene Kind oder das gestillte Neugeborene zu vermeiden. Auch für Jugendliche und Kinder gelten niedrigere Grenzwerte, da ihr Körpergewicht geringer ist und sie empfindlicher auf Koffein reagieren können.

Neben Koffein enthält Kaffee auch eine Vielzahl anderer bioaktiver Substanzen wie Polyphenole, die antioxidative Eigenschaften besitzen und möglicherweise zur positiven Wirkung auf die Gesundheit beitragen. Studien deuten darauf hin, dass moderater Kaffeekonsum mit einem reduzierten Risiko für Typ-2-Diabetes, bestimmte Lebererkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein kann.

Individuelle Unterschiede und praktische Empfehlungen

Obwohl die Richtwerte klare Orientierung geben, ist es wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Manche Menschen reagieren bereits nach einer einzigen Tasse mit Herzklopfen oder Schlafproblemen, während andere auch fünf Tassen problemlos vertragen. Wer unter Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden leidet, sollte den Kaffeekonsum vorsichtiger gestalten und im Zweifel ärztlichen Rat einholen.

Auch die Zubereitungsweise spielt eine Rolle. Filterkaffee enthält weniger Koffein pro Portion als Espresso, während löslicher Kaffee meist in der Mitte liegt. Wer koffeinempfindlich ist, kann auch auf entkoffeinierten Kaffee zurückgreifen, der das Aroma bietet, ohne die anregende Wirkung. Außerdem sollte man bedenken, dass Koffein nicht nur in Kaffee, sondern auch in Tee, Energydrinks, Cola und sogar in Schokolade enthalten ist. Der gesamte Tageskonsum zählt, nicht nur die Tassen Kaffee.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Für die meisten gesunden Erwachsenen sind drei bis vier Tassen Kaffee am Tag unproblematisch und können sogar gesundheitliche Vorteile haben. Entscheidend ist jedoch, die eigene Verträglichkeit zu beachten und den Konsum an die persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände anzupassen.